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Mi 21. Juni 2017 18 Uhr Vernissage

Do 22. Juni 2017 bis Fr 28. Juli 2017 Mo - Do 9 - 15 Uhr, Fr 9 - 14 Uhr Ausstellung

Internationales Waldkunstzentrum, Ludwigshöhstraße 137

Heute wird in Darmstadt immer lauter gerufen und geschrieben: Mehr Wald statt Kunst. Der Künstler und Ornithologe Fredie Beckmans aus Amsterdam reagiert darauf mit einer Ausstellung im Internationalen Waldkunstzentrum, die den provokativen Titel trägt: Mehr Wald statt Kunst. Beckmans geht dabei auf die Arbeiten ein, die er die letzten 10 Jahren in Darmstadt gezeigt hat.

An den Wänden des kleinen Ausstellungsraumes in der Ludwigshöhstraße 137 hängen Bilder, die vor allem Vögel zeigen, andere haben Nahrungsmittel als Sujet. Gemeinsam ist den Werken eine zugleich surreale wie realistische Anmutung. Fredie Beckmans kombiniert seine oft auf Notenblätter gemalten Hauptmotive mit sinnreichen Sprüchen, die er im Internet findet.

Der 60-Jährige hat sich in der Eat-Art-Szene besonders als Wurstkünstler einen Namen gemacht. Doch sich darauf zu beschränken, wäre dem ideenreichen Kreuz-und-Quer-Denker, der die Welt von der humoristischen Seite sieht und seine Gesprächspartner gerne durch unerwartete Antworten verblüfft (Wie sind Sie dazu gekommen, Vögel zu malen?Aus Langeweile, weil es im Winter keine Pilze gab.) zu wenig.

Als Künstler, Koch, Fotograf und Schriftsteller ist er in den letzten Jahren durch ganz Europa und Afrika gereist. Dabei dokumentierte er die Gräber von Philosophen als Hommage an den tieferen Sinn. Daheim ist er sowohl in Amsterdam als auch auf einer Yacht im Hafen von Brighton. In seiner Heimat hat es Fredie Beckmans, der eine akademische Kunstausbildung genoss, zum Hofmaler der Königin gebracht.

Bei Kunstausstellungen finden seine teils dadaistisch anmutenden Malereien reißenden Absatz. Nicht ganz ernst zu nehmen ist auch der Titel seiner Ausstellung im Waldkunstzentrum, das ihn regelmäßig einlädt. Mehr Wald statt Kunst repetiert er eine manchmal gehörte Forderung von Waldkunstgegnern, die er – durch das Motiv eines kopflos durch die Natur laufenden Menschen – zugleich konterkariert.

Fredie Beckmans lässt sich in keine Schublade stecken. Seine Vielseitigkeit, zu der auch die Gabe des Geschichtenerzählens gehört, zieht die Menschen an. Auch wenn sein 14-tägiger Gastaufenthalt im Waldkunstzentrum gerade zu Ende gegangen ist, wirken seine Bilder und zahlreiche Vogelhäuschen in Schwarz-Weiß, die eine Wand vollständig bedecken, nach.

Mit dem Verein für Internationale Waldkunst feierte Fredie Beckmans kürzlich den 15. Geburtstag der Waldkunst im Bessunger Forst. Prominenter Gast war Darmstadts Kulturreferent Prof. Dr. Ludger Hünnekens, der das Wirken des Vereins als Bereicherung für die Stadt bezeichnete. Die Tatsache, dass es die Waldkunst schon so lange gebe, zeige, dass sich das Angebot etabliert habe, sagte Hünnekens. Kuratorin Ute Ritschel und die Vereinsvorsitzende Christiane Dette ermutigte er, in diesem Stil fortzufahren.

Biografie Fredie Beckmans

Fredie Beckmans (1956 Niederlande) vermischt gerne Wissenschaft und Natur auf eher humoristische Weise. Als Künstler, Koch und Schriftsteller reiste er in den letzten Jahren durch ganz Europa und Afrika um dort alles an Kultur und Natur in sich aufzusaugen, zu verarbeiten und es danach als seine Interpretation der Welt weiter zu geben. Er wohnt zur Zeit auf einer Yacht im Hafen von Brighton.