Jede Menge Events: 3. Global Nomadic Art Project (GNAP), Einweihung von Fredie Beckmans Wolkenkuckucksheim in Messel, Dina Rautenberg klagt mit gestickten Tiermotiven das Artensterben an, Vogelstimmenperformance morgens um sechs, Waldkunstpicknick, Führungen, Bäume pflanzen, Kooperation mit der Lichtenbergschule, Waldkunst-Kindercamp

Darmstadt, 19. August 2021. Sommerpause? Von wegen! Beim Verein für Internationale Waldkunst e. V. geht es rund. Denn für das zweite Waldkunst-Halbjahr haben sich Kuratorin Ute Ritschel und ihr Team wieder viel vorgenommen. Eine ganze Reihe von Events soll Wald- und Kulturfreunde begeistern und sie vielleicht auch zu eigener Kreativität inspirieren.

Den Schauplatz teilen sich der Internationale Waldkunstpfad am Böllenfalltor und das Internationale Waldkunstzentrum (IWZ) in der Ludwigshöhstraße 137. Sofern Anmeldungen nötig sind, ist dies telefonisch – 789 95 37 – oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! möglich.

Zum 3. Mal: Global Nomadic Art Project (GNAP)

Das erste Projekt des zweiten Halbjahres ist schon in Sicht: Ende August erwartet der Verein 27 Künstlerinnen und Künstler in Darmstadt – neun aus dem Ausland, 15 aus Deutschland, drei koreanische Teilnehmer schalten sich online zu. Sie alle sind für zwei Wochen sogenannte Nomadenkünstler. Denn zum dritten Mal organisiert der Verein am Woog das Global Nomadic Art Project (GNAP), ein Nature-Art-Event, das 2014 in Südkorea entstand und sich in der internationalen Kunstszene rasch durchgesetzt hat. Die Idee dahinter ist von bezaubernder Leichtigkeit: Workshops machen die Teilnehmenden mit täglich wechselnden Örtlichkeiten bekannt, wo sie ihre Eindrücke spontan in Kunstwerke umsetzen. Weil diese Exponate – bestehend aus Materialien, die sich am Ort finden – zumeist flüchtig sind, werden sie fotografiert und in einer Ausstellung der Öffentlichkeit präsentiert.

Ganz unterschiedliche Orte, alle in der Region des Kooperationspartners Unesco Global Geopark Bergstraße-Odenwald, laden die Teilnehmenden ein, ihre Kreativität zu entfalten. Kulturdenkmäler sind darunter wie das Jagdschloss Kranichstein, Schloss Lichtenberg, der Kaiserturm in Neunkirchen oder die Burg Frankenstein; in die Natur geht es am Altrhein und am Rhein bei Gernsheim; prähistorisch wird’s bei den Ausgrabungen im Unesco Welterbe Grube Messel; im Felsenmeer darf gekraxelt und in Groß-Umstadt der dort angebaute Wein verkostet werden, und last but not least geben die Besuchergrube Marie in Weinheim und die Tongrube Reichelsheim-Vierstöck Aufschluss über erdgeschichtliche Zusammenhänge. Zudem kommt die Gastgeberstadt Darmstadt mit ihren kulturellen Sehenswürdigkeiten – allem voran das frisch gekürte Unesco Weltkulturerbe Jugendstilzentrum Mathildenhöhe – nicht zu kurz.

Während die Künstlerinnen und Künstler bei den 14 Workshops vom 30. August bis 11. September in der Regel unter sich sind, ist beim Auftakt am Sonntag, 29. August, die Öffentlichkeit willkommen. Ab 15 Uhr berichten die Teilnehmenden auf dem Waldkunstpfad über ihre Projekte und laden das Publikum ein, gemeinsam auf dem Waldboden Mandalas zu legen. Die Ergebnisse der Workshops werden als Fotoausstellung – ebenfalls öffentlich – am Samstag, 11. September, um 15 Uhr in einer Vernissage unter Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Jochen Partsch im IWZ präsentiert und sind dort bis zum 8. Oktober montags bis donnerstags von 9 bis 15 und freitags von 9 bis 14 Uhr zu besichtigen.

Ebenfalls öffentlich ist das Rahmenprogramm mit zwei Mittwochsforen am 1. und 8. September, jeweils um 20 Uhr im IWZ, bei denen sich die Künstlerinnen und Künstler vorstellen. Hinzu kommen zwei Konzerte in Kooperation mit dem Verein jetztmusik am 5. September mit dem Duo Silvia Sauer und Wolfgang Schliemann um 17 Uhr auf dem Waldkunstpfad am Wald-Uboot und am 25. September um 19 Uhr mit Susanne Resch, Christiane Lüder und Niko Heyduck im IWZ.

Die Künstlerinnen und Künstler:

International: Isabelle Aubry (Frankreich), Emanuela Camacci (Italien), Stefano Devoti (Italien), Reka Szabo (Ungarn), Varol Topak (Türkei), Oktay Degirmenci (Türkei), Aysun Oz (Türkei), Regina Frank (Portugal/Deutschland), Makiko Nishikaze (Japan/Deutschland).

Aus Deutschland: Barbara Beisinghoff, Bianca Bischer, Moritz Dornauf, Ilse Dreher, Jan Gerling, Anjali Göbel, Nico Heyduck, Sehriban Köksal Kurt, Thomas May, Waltraud Munz-Heiliger, Kim Rathnau, Ute Ritschel, Verena Schneider, Pirko Schröder, Katharina Sommer

Online-Workshop mit Künstlern aus Korea: Ko Seung Hyun, Ri Eung Woo, Kim Cabin

Wolkenkuckucksheim in der Grube Messel

Nach dem Internationalen Waldkunstpfad, wo im vergangenen Jahr seine XXL-Vogelhäuser die Blicke der Waldbesucher auf sich zogen, hat sich der niederländische Künstler Fredie Beckmans jetzt auch im Unesco Welterbe Grube Messel mit eben diesem Motiv verewigt. Die drei dortigen Vogelhäuser – sie tragen unter anderem Namen von am Ort vorkommenden fossilen und lebenden Vogelarten – entstanden in einer dreiwöchigen Künstlerresidenz im IWZ. Sie werden am 14. September um 10 Uhr der Öffentlichkeit vorgestellt. Zur Vernissage hat sich Ayse Asar, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, angemeldet. Auch der Künstler, talentierter Vogelstimmenimitator, wird anwesend sein.

Die Grube Messel hat der Verein im vergangenen Jahr erstmals als Location einbezogen und sich damit über Darmstadt hinaus in die Umgebung ausgedehnt. Fredie Beckmans‘ Vogelhäuser befinden sich nun in guter Gesellschaft von drei – unter dem Motto Kunst/Wald/Fossil von Barbara Beisinghoff, Waltraud Munz-Heiliger und Roger Rigorth geschaffenen – Kunstobjekten, die im Eingangsbereich des Besucherzentrums (Roßdörfer Straße 108, 64409 Messel) Akzente setzen. Möglich macht die Ausstellung das EU-Projekt Ruritage.

Sein Vogelhaus-Ensemble nennt der Künstler Wolkenkuckucksheim in Anspielung auf das Werk des griechischen Dramatikers Aristophanes Die Vögel. In dieser Utopie will eine Vogelgesellschaft eine Stadt im Himmel erschaffen, in der es ohne Unterschiede Platz für alle Vögel gibt.

Versteckte Kinder

Eingebettet in die bundesweiten Feierlichkeiten zu 1700 Jahre jüdische Kultur in Europa bringt der Waldkunstverein das Kunstwerk der US-Amerikanerin Laurie Beth Clark Versteckte Kinder erneut in Erinnerung. Bereits zur ersten Waldkunst-Ausstellung im Jahr 2002 hatte die Künstlerin 100 kleine Holzhäuschen im Wald verteilt, die an die Judenverfolgung im Dritten Reich erinnerten. Viele Kinder wurden von ihren Eltern seinerzeit in die Wälder geschickt, aber auch in Kellern oder geheimen Dachwohnungen hielten sie sich verborgen. Den inzwischen verfallenen Holzhäuschen ließ der Verein im Jahr 2012 drei neue Objekte aus witterungsbeständigem Metall folgen und bietet nun in fünf zweistündigen Führungen an, die Geschichte dahinter zu erläutern: Sonntag, 19., Sonntag, 26., und Donnerstag, 30. September sowie am Sonntag, 3., und Sonntag, 10. Oktober. Die Künstlerin selbst kommt in einem Interview zu Wort, das als Video per QR-Code an den Exponaten abgerufen werden kann. Für die Führungen ist eine Anmeldung beim Verein nötig.

Schön, aber tot und Dawned Chorus

Dina Rautenberg und Martin Grebenstein, Stipendiaten der Hessischen Kulturstiftung, bereichern vom 17. bis 26. September mit frischen Ideen die Waldkunstszene. Unter dem Motto Schön, aber tot, klagen Dina Rautenbergs gestickte Tiermotive das Artensterben an. Die Arbeiten der in Darmstadt lebenden freien Künstlerin sind vom 17. bis 19. und vom 23. bis 26 September täglich ab 12 bis 19 Uhr auf dem Waldkunstpfad am Goethefelsen und am Goetheteich zu sehen. Die Künstlerin selbst ist bei der Vernissage am 17. September um 17 Uhr sowie am 24. und 26. September jeweils um 15 Uhr zu erleben.

Dawned Chorus (morgendlicher Vogelgesang) nennt Martin Grebenstein seine Installation und Performance, die er gemeinsam mit der Lyrikerin Natascha Leonie gestaltet. Beide treten als Künstlerduo Bird&Seek auf. In sechs Konzertvideos – man kann sie an verschiedenen Stellen auf dem Waldkunstpfad per QR-Code abrufen – lassen sie Vögel zwitschern und wecken mit Textpassagen Emotionen. Ihren Beitrag verstehen sie auch als Hommage an die Pionierin der Ornithologie Emma Louisa Turner, die sich im 19. Jahrhundert einen Namen machte. Wer die Eröffnungsperformance am 18. September mitmachen möchte, muss früh aufstehen, denn sie beginnt bereits um sechs Uhr am Waldkunstdorf auf dem Waldkunstpfad. Das zweite Konzert gibt Bird&Seek am Samstag, 25. September, um 16 Uhr am gleichen Platz.

Führungen, Waldkunstpicknick, Bäume pflanzen

35 Exponate hat der Internationale Waldkunstpfad aktuell. Wer sich damit näher befassen möchte, ist bei einer der beiden Führungen, die im zweiten Halbjahr angeboten werden, gut aufgehoben. Los geht es am Sonntag, 22. August, und Sonntag, 17. Oktober, jeweils um 15 Uhr am Waldparkplatz, der Preis beträgt acht Euro. Eine Anmeldung beim Verein ist erforderlich.

Kulinarisches und Kulturelles versteht Matthias Lothhammer, Hobbykoch und zertifizierter Gästeführer, hervorragend zu kombinieren. Den Beweis tritt er wieder einmal beim Herbst-Waldkunstpicknick am 23. September um 17 Uhr an. Was den Gästen später mundet, hat er zuvor selbst in er Küche zubereitet. Für die Teilnahme ist eine Anmeldung erforderlich, der Preis beträgt 29 Euro.

Die alljährliche Baumpflanzaktion wiederholt sich am 13. November 2021, der Ort steht aber noch nicht fest. Mit dieser Initiative will der Verein die CO2-belasteten Reisen der Künstlerinnen und Künstler kompensieren.

Eine Boje fürs Wald-Uboot

Via Crowd-Funding kam die Summe von 5.000 Euro zusammen. Damit war die Boje zum beliebten Wald-Uboot finanziell abgesichert. Künstler Roger Rigorth arbeitet daran und hofft auf eine Eröffnung im September. Die Boje wird als Sitzgelegenheit dienen.

Kunstvoll – eine Schülerprojekt

Der Antrag des Waldkunstvereins beim Kulturfonds Frankfurt RheinMain wurde positiv beschieden, und so steht dem Kooperationsprojekt mit der Lichtenbergschule nichts mehr im Wege. Kunstvoll heißt das Projekt, es geht um das Ausloten von Kunst zwischen Poesie und Nachhaltigkeit. Die Jugendlichen lernen die 20-jährige Geschichte des Waldkunstpfades und die Arbeitsmethoden mit naturnaher und nachhaltiger Kunst kennen. Am Ende entsteht ein 600 Meter langer LUO-Kunstweg auf dem Waldkunstpfad, auf dem 10 bis 15 Werke zu sehen sein werden.

Kindercamp

Der kreative Umgang mit Naturmaterialien steht auch im Fokus des ersten Kinderkunst Camps auf dem Waldkunstpfad, an dem Jungen und Mädchen zwischen 6 und 12 Jahren in den Sommerferien teilnehmen können. Vom 23. bis 27. August zwischen 9 und 14 Uhr hören die Kinder zunächst mystische und fantastische Geschichten rund um den Wald und die Natur. Diesen können sie später im Wald nachspüren und sie mit Kreativität und Fantasie in Kunst umwandeln. Was in den fünf Camp-Tagen entsteht, wird am Ende in einer Ausstellung zu sehen sein. Die Teilnahme kostet 100 Euro, die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Es gibt noch einige freie Plätze. Anmeldungen beim Verein.

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Medienkontakt

Verein für Internationale Waldkunst e. V.
Ute Ritschel, Kuratorin
Internationales Waldkunst-Zentrum (IWZ)
Ludwigshöhstraße 137, 64285 Darmstadt
Tel. 06151 7899537 oder 714612
E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Web www.waldkunst.com

 

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Alkmaarstraße 31
64297 Darmstadt
Tel. mobil 0175 249 72 56
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Web www.y-pr.de

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