21 Künstler*innen aus zwölf Ländern präsentieren vom 24. August bis 6. Oktober ihre Werke im Forst am Böllenfalltor – Frühlings Erwachen
setzt am 1. Mai das Startzeichen für die diesjährige Biennale – Waldkunstflohmarkt trägt zur Finanzierung bei – Reichhaltiges Programm das ganze Jahr über
Darmstadt, 24. April 2024. Unter dem Motto Kunst Natur Wasser
startet am 24. August der 12. Internationale Waldkunstpfad, an dem sich 21 Künstler*innen aus zwölf Ländern beteiligen. Ihre Werke sind im Forst am Böllenfalltor auf einer etwa zwei Kilometer langen Strecke an fünf sogenannten Kristallisationspunkten zu sehen. Auf diese Punkte – unter anderem am Infostand, am Luftschloss und rund ums Wald-U-Boot – hat sich der veranstaltende Verein für Internationale Waldkunst e. V. mit der Forstverwaltung geeinigt. Die künstlerische Auseinandersetzung mit dem zentralen Thema Wasser
durchzieht als roter Faden die diesjährige Ausstellung. Die Idee dazu kam Kuratorin Ute Ritschel angesichts von Klimawandel und Wassermangel in Deutschland und vielen anderen Ländern und angeregt durch das geplante städtische Projekt Schlaues Wasser
, das allerdings letztlich dem Rotstift zum Opfer fiel.
Für das Waldkunstjahr 2024 legt Ute Ritschel wieder ein umfangreiches Jahresprogramm vor, in dem neben geführten Kunsterlebnissen auch die kunstpädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen einen festen Stellenwert hat. So lernen die Youngsters beispielsweise im Kinderkunst Camp (15. bis 19. Juli) den kreativen Umgang mit Naturmaterialien. Ein Kooperationsprojekt mit der Lichtenbergschule im Rahmen der Initiative Kunstvoll
des Kulturfonds FrankfurtRheinMain steht unter dem Motto Natur – Kunst – Körper
, und am Kinderbauwagen bieten Kunstpädagog*innen und Geoparkranger*innen bis zum 29. September mit einer Ausnahme (19. Mai) jeden Sonntag von 14 bis 17 Uhr kostenfreie Workshops für Familien an.
Über den klassischen Standort im Forst am Böllenfalltor dehnt sich der Internationale Waldkunstpfad immer weiter aus. Neben der Grube Messel, wo wieder zwei Kunstwerke realisiert werden, kommt jetzt neu das Atelierhaus des Vereins Kultur einer Digitalstadt im LEW 1 (Ludwig-Engel-Weg 1) auf der Rosenhöhe dazu. Hier ist die Schaltstelle des Projektes Digitaler Wald
, das nach der gelungenen Premiere 2022 in diesem Jahr fortgeführt wird.
Von den 21 beteiligten Künstler*innen kommen zehn aus Deutschland: Nina Bendzko, Enrico Bischoff, Lukas Einsele, Jordi N.N., Cornelia Konrads, das Klang-Duo Makiko Nishikaze/Niko Heyduck, Kim Rathnau, Torsten Schäfer und Volker Staub. Gemeinsam mit ihren Kolleg*innen Mohamed Hesham Amer (Ägypten), Stefano Devoti (Italien), Regina Frank (Portugal), Chris Lee Kuei-Chih (Taiwan), Sabine Mayer (Österreich), Amarsaikhan Namsraijav (Mongolei), Lua Rivera (Mexiko), Janne Schäfer (Dänemark), Na Omi Judy Shintani (USA/Japan), Reka Szabo (Rumänien) und Aarti Zaveri (Indien) treffen sie bereits drei Wochen vor Beginn des Internationalen Waldkunstpfades zum Symposium in Darmstadt ein.
Bei diesem Symposium werden die Standorte im Wald ausgewählt; die Ideen nehmen Gestalt an, und die Projekte werden realisiert. Dabei lassen sich die Akteure gerne über die Schulter schauen und in Gespräche verwickeln. Für Waldkunstfreund*innen ist dies eine wunderbare Chance, am Entstehungsprozess der Skulpturen und Installationen teilzunehmen. Weitere Gelegenheiten, die Künstler*innen und ihr Schaffen näher kennenzulernen, bieten die drei Mittwochsforen am 7., 14. und 21. August jeweils um 20 Uhr am Sitz des Vereins im Internationalen Waldkunstzentrum IWZ, Ludwigshöhstraße 137. Das IWZ begeht übrigens seinen 15. Geburtstag in diesem Jahr mit einer besonderen Feier, die am 3. Oktober eben dort stattfindet.
Los geht es mit der diesjährigen Waldkunst am Maifeiertag 1. Mai (Mittwoch). Von 14 bis 17 Uhr hat erstmals in dieser Saison wieder der Infostand im Wald hinter dem Parkplatz am Polizeipräsidium, Klappacher Straße, geöffnet. Es gibt Kaffee und Kuchen, Waldkunst-Souvenirs, Waldhonig aus dem IWZ und Programm für die Kinder. Um 14 und 15 Uhr werden zudem zwei Kurzführungen zum Preis von 6 Euro pro Person angeboten. Auch hat der Kinderbauwagen am Kunstwerk Luftschloss
in dieser Zeit geöffnet.
Die Finanzierung des Internationalen Waldkunstpfades – Kosten entstehen unter anderem durch Künstlergagen, Reisespesen, Aufenthalt und Verpflegung der Künstler*innen – ist für Kuratorin Ute Ritschel jedes Mal neu eine Herausforderung. Feste Zuwendungen gibt es nicht, das Projekt ist auf Spender*innen, institutionelle Förderer, Sponsoren und eigene Verkaufstätigkeit angewiesen. Eine wichtige Säule im Budget sind die Waldkunstbasare, die der Verein regelmäßig im Frühjahr und vor Weihnachten im IWZ organisiert.
Wer finanziell dazu beitragen und lustvoll shoppen möchte, ist am verlängerten Wochenende vom 23. bis 26. Mai herzlich eingeladen: Donnerstag, Freitag und Samstag von 10 bis 18 Uhr, Sonntag von 10 bis 14 Uhr, und wer es nicht schafft, kann noch bis zum 7. Juni im üppigen Flohmarktangebot nach Schnäppchen fahnden. Am meisten los ist am Tag der offenen Tür, Samstag, 25. Mai. Das Gartencafé ist den ganzen Tag geöffnet, es gibt Kunstführungen im waldreichen Gelände (12 und 15 Uhr) und Programm für die Kinder. Auch über die Arbeit des Vereins für Internationale Waldkunst und des Kooperationspartners UNESCO Global Geopark Bergstraße-Odenwald kann man sich an deren Infoständen informieren. Sachspenden für den Flohmarkt können ab sofort zu den Öffnungszeiten – Montag bis Donnerstag 9 bis 15 Uhr, Freitag 9 bis 14 Uhr – und zusätzlich am Samstag, 4. Mai, von 10 bis 13 Uhr abgegeben werden.
Fester Bestandteil des Waldkunstpfades ist seit langem die Internationale Waldkunstkonferenz, die in diesem Jahr zum zehnten Mal das Kunsttreiben im Wald aus gesellschaftlicher, kultureller und sozialer Perspektive reflektiert. Die eintägige Veranstaltung, zu der auch Arbeiten der Künstler*innen gezeigt werden, findet einen Tag vor der Eröffnung des Waldkunstpfades, am Freitag, 23. August, in den Räumen der Schader Stiftung, Goethestraße 2, statt.
Ein großes Anliegen des Waldkunstvereins und seiner Kuratorin ist, wie schon das diesjährige Zentralthema Wasser
zeigt, die Nachhaltigkeit. Regelmäßig werden Waldkunstwerke überarbeitet, um sie über die aktuelle Saison hinaus zu erhalten – aktuell zählt dazu Vera Röhms Spiegelbaum
–, und auch die Umweltbelastung durch die teils weiten Anreisen der Teilnehmenden ist in diesem Zusammenhang ein Thema, dem sich der Verein widmet. Eine Lösung hat man schon vor Jahren mit der Baumpflanzaktion gefunden. An einem Samstag im November werden auch dieses Jahr wieder im Bessunger Wald unter forstlicher Anleitung Setzlinge in die Erde gebracht, um den CO2-Ausstoß der Flugzeuge zu kompensieren – zum 13. Mal. Mitmachen kann jede/r, die/der sich mit festen Schuhen wappnet und möglichst einen Spaten mitbringt.
Bleibt noch, auf ein besonders Konzert hinzuweisen, das während der Laufzeit des Internationalen Waldkunstpfades stattfindet. Am vielleicht stimmungsvollsten Ort der Kunstmeile, dem in den Bäumen schwebenden Luftschloss
, intonieren Chöre aus der Berufsakademie und der Akademie für Tonkunst unter dem Titel Celebrate the seasons and sing!
Lieder aus allen Jahreszeiten. Die Leitung teilen sich Jan Schumacher und Claudia Nicolai.
Noch nicht terminiert, aber fest eingeplant ist ein weiteres Musikerlebnis, das sich mit dem Wasser-Motiv beschäftigt. Das JETZTMUSIK! GRENZENLOS Konzert widmet seine Komposition dem fluiden Element und macht es in klingender Musik hörbar.
Abschließend lässt sich feststellen: Es wieder ein spannendes und vielseitiges Waldkunst-Jahr.
Der 12. Internationale Waldkunstpfad kooperiert mit HessenForst Darmstadt, dem UNESCO Global Geopark Bergstraße-Odenwald, dem UNESCO Welterbe Grube Messel, der Schader Stiftung, Kultur einer Digitalstadt e.V. und der Akademie für Tonkunst. Er wird unter anderem unterstützt vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain, der Aventis Stiftung, dem Kunstfonds Bonn, der Entega Stiftung und der Jubiläumsstiftung der Sparkasse Darmstadt. Außerdem von den HEAG Kulturfreunden, dem Soroptimist Club Darmstadt und Inner Wheel Darmstadt.
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