Am 6. Oktober von 11 bis 14 Uhr Jubiläumsprogramm im Internationalen Waldkunstzentrum (IWZ) – Zum Ende des Internationalen Waldkunstpfades Performance und letzte Führung
Darmstadt, 1. Oktober 2024. Es passt gut, dass der Abschluss des 12. Internationalen Waldkunstpfades im Forst am Böllenfalltor und die Feier zum 15-jährigen Bestehen des Internationalen Waldkunstzentrums (IWZ) in der Ludwigshöhstraße 137 am gleichen Tag stattfinden und so den Blick für die in Darmstadt so prominente und weltweit beachtete Waldkunst schärfen. Denn nach dem Waldkunstpfad ist bei der umtriebigen Kuratorin Ute Ritschel bekanntlich vor dem nächsten Waldkunstevent, und im IWZ werden die Weichen dafür gestellt.
Doch am Sonntag, 6. Oktober, wird im IWZ erst einmal gefeiert. Das weitläufige und weitgehend naturbelassene Gelände gegenüber der Akademie für Tonkunst ist in der Lage, eine große Gästeschar aufzunehmen. Appetit macht das Programm allemal. Um 11 Uhr geht es gemütlich los. Schon am Tor haben die Gäste einen wunderbaren Blick auf das verwunschene Areal, das perfektes Setting einer Märchenoper sein könnte. Hier wird Natur nicht gebändigt oder ästhetisch getrimmt wie im Vorgarten eines Reihenhauses. Es darf wachsen, was wachsen will. Aus dem Gras und zwischen den Bäumen lugt Waldkunst hervor, manche Objekte erhascht der Blick erst bei längerem Hinschauen. Dagegen sind in der gartenhausähnlichen Schaltzentrale auf der rechten Seite des Grundstücks die Reliquien vergangener Waldkunstpfade nicht zu übersehen, weil sie in trauter Nähe mit Spenden für den Waldkunstflohmarkt große Bereiche des Innenraumes einnehmen. Auffallend auch die weißen Zelte, in denen man nicht nur zu Flohmarktzeiten, sondern eigentlich das ganze Jahr über stöbern kann.
Auf den ersten Orientierungsrundgang folgt um 11.30 Uhr die offizielle Begrüßung. Dr. Peter Schüler, der Erste Vorsitzende des Vereins für Internationale Waldkunst e.V., dem Veranstalter des Internationalen Waldkunstpfades, und Kuratorin Ute Ritschel werden die Gäste willkommen heißen.
Den nächsten Programmpunkt dürften manche Kunstfreunde mit Spannung erwarten, denn um 12 Uhr wird Kunst versteigert! Mit dem Erwerb eines vielleicht neuen Lieblingsexponats verbindet sich gleich noch eine gute Tat, denn der Erlös dient der Finanzierung des Waldkunstpfades, der auf Verkäufe, Spenden und Sponsoren angewiesen ist.
Während die Auktion noch in vollem Gange ist, bereitet sich die finnische Künstlerin Helina Hukkataival, Grande Dame der Waldkunst, auf ihre um 12.30 Uhr beginnende Wasserperformance vor. Dem optischen Kunstgenuss folgt um 13 Uhr der musikalische in engem Austausch mit einem literarischen Highlight: Die Gruppe Jetztmusik!, bestehend aus Silvia Sauer (Stimme), Susanne Resch (Saxophon/Flöten), Lukas Grossmann (Theremin), Christoph von Erffa (Violoncello) und Christian Wirmer (Sprecher), wagt – so heißt es in der Ankündigung – eine musikalisch-improvisatorische Annäherung
an Franz Kafkas letzte Erzählung Josefine, die Sängerin oder Das Volk der Mäuse
. Der einstündige Vortrag aus der Jetztmusik!-Reihe Grenzen – Los
ist zugleich eine Verbeugung vor dem großen tschechischen Schriftsteller, dessen Todesjahr 1924 sich zum hundertsten Male jährt. Während der gesamten Feier ist auch für das leibliche Wohl gesorgt: Es gibt Suppe, Snacks und Kuchen.
Wenn um 14 Uhr die Jubiläumsfeier im IWZ langsam ausklingt, muss das für die Freunde der Waldkunst noch nicht das Ende sein. Ganz entspannt können sie hinüberbummeln zum Böllenfalltor und sich ab Infostand (1. Kreuzung hinter dem Waldparkplatz) bei der letzten Führung dieses Zyklus‘ um 15 Uhr noch einmal einen Gesamteindruck von den Exponaten des 12. Internationalen Waldkunstpfades verschaffen. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass ebenfalls am Infostand tags zuvor, also am Samstag (5. Oktober), um 14 Uhr Helina Hukkataival mit einer Eisperformance zu erleben ist.
Ein Blick zurück in die Geschichte: Das Gelände in der Ludwigshöhstraße 137 wurde 2009 von HessenForst angemietet. Am 3. Oktober 2009 feierte der Verein für Internationale Waldkunst dort die Eröffnung des Internationalen Waldkunstzentrums, das zum Vereinssitz wurde. Seither ist es ein Ort der Kunst, Kommunikation, des internationalen Austauschs, Werkstatt für alle Waldkunstprojekte und das Büro. Ute Ritschel: Hier im Nervenzentrum des Vereins arbeiten Menschen im Büro, Hausmeister in der Werkstatt sowie Waldkunstpädagoginnen und viele Ehrenamtliche: Man trifft sich, plant, redet, feiert, repariert, archiviert, trinkt einen Kaffee und fühlt sich mitten in der Natur.
Schulklassen vor allem der benachbarten Lichtenbergschule nutzen das IWZ als grünes Klassenzimmer. Im IWZ entstehen U-Boote und fliegende Schweine, in der Galerie gibt es Ausstellungen, in den Zelten Lesungen und Konzerte. Mehrere Holzhütten, Relikte vergangener Waldkunstpfade, beherbergen Artists in Residence, und nicht zuletzt lädt zweimal im Jahr – im Frühjahr und vor Weihnachten – der Waldkunstflohmarkt zum Schnäppchenjagen ein. Künstler und Kreative aus aller Welt sind stehts willkommen. Für Ute Ritschel ist das IWZ ein weltoffener, lebendiger und sogar magischer Ort
und damit fester Bestandteil in ihrem Leben.
15 Jahre Waldkunstzentrum in Zahlen
- 40 Artists in Residence
- ca. 30 Ausstellungen
- rund 20 Performances und Workshops
- 10 Flohmärkte im Frühjahr
- 6 Weihnachtsflohmärkte (seit 2017)
- Mittwochsforen während der Waldkunstpfade
- 3 Global Nomadic Art-Projekte
- KunstTREFFpunkte
- Konzerte
- Lesungen
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